Der zuletzt erlebte Kursrutsch an den Börsen passte den Aktionären nicht so recht in den Kram, gingen doch die Markteilnehmer bis zuletzt von einer Jahresendrallye aus. Mit einem Kursrutsch um 8% von 16.300 Punkte hinab auf 15.000 Punkte verhagelt der aus dem Nichts kommende Rücksetzer dem performanceverwöhnten Aktionär zwar nicht die Jahresperformance, dennoch wird sich der erlebte Drawdown wie ein kräftiger Tritt vors Schienbein anfühlen. Analysten machen die neueste Virusvariante für ursächlich aus. Deutlich wird dabei vor allem eins: Auf welch unsicherem Fundament die aktuellen Börsenkurse erbaut sind. Wie es nun weitergeht, bleibt fraglich. Denkbar, dass es es sich nur um einen vorübergehenden Schreckmoment handelt, von welchem die Märkte hinauf zum nächsten Allzeithoch klettern. Hervorzuheben sind in diesem Zusammenhang die Unterstützungen im DAX zwischen und 14.800 und 15.000 Punkten sowie 3.900 und 4.000 im Euro Stoxx50, andernfalls drohen weitere empfindliche Rücksetzer.
Nachdenklich sollte jedoch die ganzheitliche Markt- und Indexbetrachtung stimmen. Getragen wird der Aufschwung nicht von einer positiven Gesamtmarktentwicklung und damit der Vielzahl von Einzeltiteln, sondern von wenigen Einzeltiteln. Maßgeblich ist darüber hinaus, in wessen Händen sich die Aktien derzeit befinden: private, schwache Hände oder die starken Hände der Institutionellen? Aus den USA war zuletzt zu hören, im letzten Kursrutsch hätten vermehrt schwache Hände zugegriffen. Und das dies ein schlechtes Zeichen ist, wurde bereits in vorigen Marktkommentaren mit Verweis auf den Ökonom Kostolany festgestellt. Immerhin befinden wir uns heute im 13. Börsenjahr einer Hausse, die längste Hausse aller Zeiten.